Was steuert den Bruterfolg beim Rotmilan?

Neue Ergebnisse aus dem Projekt in DER FALKE

Unter Koordination des Dachverbands Deutscher Avifaunisten (DDA) ist ein großes Team von Rotmilanexpertinnen und -experten aus ganz Deutschland an der wissenschaftlichen Arbeit im Projekt Rotmilan–Land zum Leben beteiligt. In den letzten vier Jahren konnten umfangreiche Daten zum Verhalten und zur Raumnutzung einzelner Rotmilane sowie zu Nahrungsangebot und -verfügbarkeit gesammelt und ausgewertet werden. In Modellierungen zum Bruterfolg sind Daten von 603 Bruten und der Landnutzung in einem 2-km-Radius um das jeweilige Nest eingeflossen. Die Ergebnisse sind in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift DER FALKE 06/2018 veröffentlicht.

Folgende Faktoren beeinflussen den Bruterfolg:

1. Der Anteil dörflicher Siedlungen
Je höher der Anteil dörflicher Siedlungsfläche im Nestumfeld einzelner Milane ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Brut.

Unsere Untersuchungen mit besenderten Rotmilanen bestätigen, dass immer mehr Rotmilane auf der Nahrungssuche dörfliche Siedlungen anfliegen. Aus Videoaufnahmen mit Nestkameras wissen wir, dass die Vögel hier vor allem Singvögel erbeuten. Bei Rotmilanen, die im Grünland ihre Nahrung suchen, dominieren hingegen Kleinsäuger das Beutespektrum.

2. Die zur Brutzeit herrschende Witterung
Erhöhter Niederschlag an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen kann zu Brutverlusten führen.

3. Die landwirtschaftliche Nutzung
Das Vorhandensein von Grünland hat einen stark positiven Einfluss auf den Bruterfolg, auch Feldfutterflächen zeigen einen positiven Effekt.

Auf extensivem Grünland, Feldfutterflächen, Brachen oder Blühstreifen (Maßnahmenflächen) sind mehr Beutetiere (Kleinsäuger und Singvögel) vorhanden als auf Wintergetreide und intensivem Grünland (Kontrollflächen).

Der Mahdzeitpunkt ist entscheidend: Während der Mahd waren sowohl Feldfutter und extensives Grünland als auch intensives Grünland für Rotmilane attraktiv, da die dort bei der Bearbeitung getöteten Kleinsäuger eine leichte Beute darstellen. Rotmilane nutzten diese Flächen am Tag der Mahd im Mittel 10- bis 20-mal öfter als Flächen ohne Bearbeitung.

 4. Die Vielfalt der Landschaft und Nahrungsverfügbarkeit im Nestumfeld
Rotmilanbruten in einem Nestumfeld, das sich durch eine geringere Vegetationsdeckung auf den Nutzflächen, eine hohe Anbauvielfalt sowie einen großen Anteil an Blühflächen und Brachen auszeichnet, haben deutlich häufiger zwei oder mehr flügge Jungvögel.

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